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IGLU Air Cargo feiert 20jähriges Jubiläum

Im November 1999 trommelte Quick Cargo Gründer Dieter Haltmayer alle mittelständischen Spediteure an einen Tisch. Ziel war es, gemeinsam Kräfte zu bündeln und somit der Einkaufsmacht der Großspeditionen bei den Airlines besser entgegentreten zu können. David versus Goliath. (Das Bild oben ist aus dem Jahre 2001)
Im Dezember schon wurde die Marke IGLU Air Cargo registriert. Über den Sommer des Jahres 2.000 gab es dann Verhandlungen und eine erste Hauptversammlung, an der 24 Gesellschafter teilgenommen haben, ehe im November des Jahres 2000 alle Gesellschafterverträge unterschrieben waren und die IGLU Air Cargo als Einkaufsgemeinschaft am Markt agieren konnte. Eine solche Verladergemeinschaft war ein Novum für die Branche. Diese Interessensgemeinschaft ermöglicht den einzelnen Speditionen eine geballte Einkaufsmacht, konkurrenzfähige Raten und gesicherte Kapazitäten.
IGLU hält schon wesentlich länger als sein gleichnamiges Teekesselchen. „Nach 20 Jahren kann IGLU auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Schon im Jahre 2002 attestierte die Deutsche Verkehrs Zeitung (DVZ) IGLU in der „Aircargo Bundesliga mitzuspielen“, berichtet IGLU Geschäftsführer Günther Gasthuber. „Als erste der deutschen Luftfracht Allianzen tritt  IGLU als eine Einheit im Abrechnungssystem CASS des Airline-Dachverbandes IATA auf. IGLU arbeitet mit allen namhaften Airlines am Frankfurter Flughafen zusammen“, so Gasthuber weiter.

Ein Interview mit  IGLU Initiator Dieter Haltmayer

Wie kam es zur Gründung von IGLU?

Ausgangspunkt war eine Rede von Wilhelm Althen, dem damaligen Lufthansa Cargo Vorstandvorsitzenden, der auf der Jahreskonferenz von Cargo Network Services (CNS), dem US-Arm der IATA, für die mittelständischen Spediteure schlechte Zukunftsaussichten prognostizierte. „Das Übernahmespiel habe gerade erst begonnen“, so Althen damals in drei bis fünf Jahren würden fünf bis sieben Gruppen 70-80 Prozent des Luftfrachtmarktes kontrollieren. Dem wollten wir uns entgegenstellen mit den gebündelten Kräften des Mittelstands. Die Interessensgemeinschaft Luftfracht sollte der Bevorzugung der Airlines bestimmter Geschäftspartner entgegenwirken und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Mitglieder erhöhen.
Für den 17. November 1999 luden die Initiatoren der Interessensgemeinschaft insgesamt 70 Speditionen ins Holiday-Inn nach Bad Soden ein. Die Resonanz war sehr vielversprechend und nur vier Wochen später am 15.12.1999 konnte die Markeneintragung für IGLU erfolgen. IGLU wurde mit zehn Mitgliedern als Einkaufsgenossenschaft auf Volumen gegründet.  Es wurden Volumenkontrakte mit den Airlines geschlossen, dies gab und gibt den Mitgliedern dann die Möglichkeit, wesentlich günstigere Frachtraten einzukaufen. Insofern war und ist IGLU eine neutrale Einkaufsplattform, bei der alle Mitglieder, die gleichen Raten erhalten.

Was war die größte Herausforderung bei Gründung von IGLU?

Es war schwierig überhaupt die einzelnen unterschiedlichen Speditionen an einen Tisch zu bringen. Schließlich sind wir ja alle Konkurrenten am Markt. Wichtigste Herausforderung war es, den Aspekt des „gemeinsam gegen die Großen“ in den Köpfen zu verankern. Zusammen als Interessensgemeinschaft können wir bessere Raten und bessere Konditionen erreichen. Wir müssen gegen die Großen konkurrieren – geschlossen auftreten – denn die machen uns die Preise kaputt. Und so ist es letztendlich noch heute: Im Markt steht jeder mit jedem im Konkurrenzkampf, aber den Airlines gegenüber sind sich alle einig.

Wie hat sich IGLU entwickelt?

Im Jahr 2.000 wurden 5.000 KG über IGLU abgefertigt  – heute sind es über 20.0000 Tonnen. Von 10 Mitgliedern ist auf IGLU auf 24 Mitglieder gewachsen – ein weiteres Wachstum ist nicht gewünscht.  Zu viele Köche verderben den Brei – Absprachen werden sonst immer schwieriger. IGLU ist eine Non-Profit-Organisation. Nicht IGLU sondern die einzelnen Spediteure sollen den Gewinn erwirtschaften. IGLU finanziert sich über monatliche Mitgliedsbeiträge. IGLU Mitglieder profitieren bei den Frachtraten von einem Preisnachlass von etwa 5-10 Prozent.